Fotomontage: Weltladen-Dachverband/Gundis Jansen-Garz

Selbstauskunft und externer Audit

Der neue Lieferantenkatalog der Weltläden hat sich bewährt – erste Erfahrungen wurden gemacht

Die im Weltladen-Dachverband e.V. (WL-DV) zusammengeschlossenen Weltläden haben bei den Mitgliederversammlungen 2008/09 beschlossen, ihren Einkauf nach dem Lieferantenkatalog zu richten. Im Lieferantenkatalog sind die Händler gelistet, die vom WL-DV positiv bewertet wurden.

Seit Herbst 2012 wurden bereits 21 Lieferanten nach einem überarbeiteten Verfahren und damit nicht mehr nach dem alten sogenannten „ ATO-TÜV“ überprüft; zurzeit befinden sich weitere  14 - „alte“ und neue - Händler im Anerkennungsverfahren.

Das neue Verfahren besteht aus einer Selbstauskunft und einem externen Audit. Für die Selbstauskunft wurde im Vorfeld unter Mitwirken von Lieferanten, ein umfassender Fragebogen entwickelt, der die Kriterien der aktuellen Konvention der Weltläden abfragt. Die weitgehende Erfüllung dieser Kriterien ist die Voraussetzung für eine Aufnahme in den Lieferantenkatalog. Der Fragebogen wird von der AG Lieferantenkatalog des WL-DV bewertet und eventuelle Rückfragen werden mit dem Händler geklärt. Ein Auditor wird anschließend beauftragt am Sitz des Lieferanten, die Angaben im Fragebogen zu überprüfen, bzw. ergänzende  Punkte zu klären. Auf der Basis der Berichte von Auditor und AG entscheidet der Vorstand über die Aufnahme in den Lieferantenkatalog.

Neu ist auch, dass – um der Verschiedenheit der Akteure gerecht zu werden – für kleine und junge Organisationen sowie für Organisationen, die schon von anderen (vom WL-DV anerkannten) Institutionen überprüft wurden (z.B. WFTO),vereinfachte Verfahren entwickelt wurden. Wie die entsprechenden Verfahren aussehen, kann auf der Homepage www.weltladen.de nachgelesen werden.

„Niemand handelt wirklich zu 100 Prozent fair und das erwarten wir auch nicht. Unser Ziel ist es, den Lieferanten eine Möglichkeit der Entwicklung zu geben. So werden kritische Punkte, beispielsweise im Rahmen des Audits, zusammen mit den Lieferanten diskutiert und Verbesserungsmaßnahmen bis zur nächsten Überprüfung formuliert“, sagt Klaus Wöldeke, Vorsitzender des Dachberbandes. Auch das Anerkennungsverfahren selbst wird beständig weiter entwickelt.

Zur Finanzierung von Marketing-Maßnahmen, die auf eine Professionalisierung der Weltläden (und damit auf höhere Umsätze) abzielen, und zur Aufrechterhaltung der Betreuung des Lieferantenkatalogs, zahlen die nach dem neuen Verfahren anerkannten Lieferanten 1 Prozent ihrer Umsätze mit den Mitglieds-Weltläden. „Dabei ist es unser Ziel, dass der höhere Umsatz für die Lieferanten durch die verkaufsfördernden Maßnahmen des Dachverbands mittelfristig die 1 Prozent Abgaben kompensieren – eine Win-Win Situation, die letztlich vor allem den Produzenten zugutekommt“, so Klaus Wöldeke.

Dr. Silke Steinbronn, Weltladen-Dachverband e.V.

 


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